Erze

[487] Erze. Eine Gattung von Mineralien, welche Metalle enthalten, die nicht gediegen sind. Gold, Silber, Platina, Quecksilber, Osmium, Iridium, Palladium, Rhodium, kurz diejenigen Metalle, welche aus ihren Oxyden (Kalken) sich durch bloße Erhitzung wieder herstellen lassen, ohne daß man eines andern Hilfsmittels, etwa der Verbindung mit Kohle etc., bedarf, um sie aus Oxyden in Metalle zu verwandeln, heißen edle Metalle. Man findet sie häufig völlig gediegen, baumartig wachsend oder in Körnern und Klumpen. Die Steine, an denen solche gediegene Metalle zu sehen sind, heißen Stufen; die Steine aber, in welchen die edlen oder die unedlen Metalle vorkommen, ohne daß sie darin sichtbar sind, wie Schwefelkies, Magnetstein (Eisenerze), heißen vorzugsweise Erze. Aus ihnen das Metall zu gewinnen, fordert einen sehr verwickelten chemischen und oft Jahre fortdauernden Prozeß, indem man die metallführenden Gesteine erst an der Luft, Regen, Schnee, Frost und Hitze ausgesetzt, verwittern, rösten lassen muß, dann aber in Hochöfen mit sogenannten Flüssen, d. h. Substanzen, welche ein leichteres Schmelzen bewirken, vermischt und so zum Fluß bringt, worauf sie ferner gereinigt, und wenn es Eisen ist, hämmerbar, [487] wenn es aber andere Metalle sind, nur schmelzbar gemacht werden. Vergl. d. Art. Eisen.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 487-488.
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